19/20 René Gabriel
" 08: Sehr dunkles Granat mit fein aufhellendem Rand. Wuchtiges Bouquet, ausladend und immer mehr Aromen frei gebend, viel reife Pflaumen, ein Hauch Origano, Minze und Korinthen, dezent rauchig und malziger Untergrund. Im Gaumen wie Samt und Seide bei fülligem, Chambertin-haftem Körper, alles ist süss, in der richtigen Form und trotzdem der Wein noch weit von seiner möglichen Genussreife entfernt ist, bringt man es einfach nicht über das Herz, diesen tollen Wein bei der Profi-Degustation auszuspucken. Und so etwas passiert nur gerade alle 500 Male. 09: Noch grünlich, aber mit viel Würze und genügender Tiefe. Diesmal getrunken in Golling bei den Döllerers (19/20). 11: Aufhellendes Weinrot, relativ transparent am Rand. Würziges Bouquet, schwarze Pflaumen, Tabak, Speculatiusgebäck, darin auch etwas Grünes zeigend, Green-Belt-Pepper. Fleischiger Gaumen, wieder viel Tabak, Nelkenpulver, Pumpernickel, Korinthen und Rauch, ein sehr tiefgründiger, klassischer Figeac mit grossartigem Nachhall. Wenn man ihn etwa zwei Stunden dekantiert, kann man ihn schon mal geniessen. (19/20). 14: Dunkles Rubin. Geniales Bouquet, dicht, homogen und im Innern immer mehr Schichten frei gebend, Caramel, Pralinen, Kräuternoten, frisches Tabakblatt, Isländisch Moos. Zeigt eine berauschende Nasenfaszination. Mundfüllender Gaumen, fast opulent und doch mit sublimer Eleganz, im Innern noch viel hochfeine Rasse, ein dramatisches Würzpaket im Mund, da spürt man dann auch noch das Quäntchen Cabernet Sauvignon und einzig dieser Teil verlangt nach weiterer Reife. Sonst ist der Merlot und der Cabernet Franc eigentlich ready."
(René Gabriel, bxtotal.com)
93/100 PP
"Figeac has become a more consistent wine over the last few years. A profound effort, the surprisingly full-bodied 2000 Figeac has an opaque purple color accompanied by a terrific bouquet of camphor, graphite, black currants, licorice, and smoked herbs. With well-balanced, powerful tannin, concentration, and pinpoint precision, finesse, and purity, this expressive as well as textured effort will drink well between 2004-2018. When Figeac hits on all cylinders, one can understand why some tasters believe it is as complex as Cheval Blanc. This is undeniably the estate\'s finest effort since 1996."
(Robert M. Parker, Jr., robertparker.com)
Château Figeac (Saint-Émilion)
Der liebenswerte und aufgeschlossene Grandseigneur und langjährige Eigentümer von Figeac, Thierry Manoncourt war eine DER Persönlichkeiten in ganz Bordeaux. Im Sommer 2010 verstarb er im hohen Alter von 92 Jahren. Was der studierte Weinbauingenieur an, oft genialen, Neuerungen im Weinbau einführte, ist fast endlos. Und er war eine Person, die über selbst erlebte Jahrgänge in Bordeaux sprechen konnten, die die meisten noch nicht einmal getrunken haben. "... mittlerweile verkaufen sich unsere Weine en primeur innerhalb einiger Tage, ich erinnere mich aber noch, um damals den Jahrgang 1945 am Markt zu platzieren, brauchten wir fast 5 Jahre..." Kaum zu glauben bei dem heutigen renommée von Figeac. Sein Stiefsohn Comte Eric d’Aramon lenkt nun die Geschicke des Gutes. Es gibt nur wenige Weine des Bordelais, die jung so schön zu trinken sind wie ein Figeac. Dabei ist das Alterungspotential großer Jahrgänge enorm. Lange Zeit gehörten große Besitzungen zu Figeac, die nunmehr zu Cheval Blanc gehören. Die Cuvée besteht fast analog zu je einem Drittel aus Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Der Ausbau erfolgt jährlich in nahezu 100% neuen Barriques.
http://www.chateau-figeac.com