90/100 Falstaff
"Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, breitere Randaufhellung, zarte Gewürzanklänge, ein Hauch von reifen Pflaumen, zart nach Kirschen, ein Hauch von Kardamom. Saftig, rund und elegant, frische Struktur, dezente Tannine, angenehme Fruchtsüße im Abgang, ein charmanter Begleiter bei Tisch."
(falstaff.com)
Château Giscours (Labarde-Margaux)
"Das Trauerspiel ist vorbei. Ich hatte es schon im ersten Buch angekündigt und im zweiten nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen! Der neue Pächter, welcher das verwahrloste Erbe von Tari angetreten hat, will, dass es mit diesem Cru wieder schnell aufwärts geht. Das ist an sich sehr einfach, denn, was so tief unten war, kann gar nicht noch mehr sinken. Die Produktionsmenge von Giscours wird neu noch etwa 320'000 Flaschen betragen, früher waren es bedeutend mehr als 400'000 Flaschen. Der aufgebauschte Miniskandal um gepanschten Wein erwies sich übrigens als Sturm im Weinglas.
Gemein und lehrreich: Sechs Gläser standen nebeneinander: Alle mit Château Giscours gefüllt und alle mit einem Fragezeichen versehen. Das beste Glas war Nummer 3. Für mich sonnenklar; der Giscours 1970. Beim Glas Nummer 5 schrieb ich 1982 hin, was sich als richtig erwies. Was ich nicht wusste, Hardy Rodenstock hatte der fast 100köpfigen Gesellschaft im Münchner Königshof "önologische Eier" gelegt. Er schenkte in sechs Gläsern drei verschiedene Jahrgänge Giscours (1970, 1975 und 1982) in verschiedenen Formaten aus. Ich mutierte zum Wein-Einstein:
Erst jetzt weiss ich, dass ich nichts weiss!"
(René Gabriel - einflussreichster, deutschsprachiger Weinkritiker)
http://www.chateau-giscours.fr/