94/100 PP
"In the flight of young wines, with all the vintages of the nineties represented, this wine stood out for its absolute purity of creme de cassis, ripe fruit, medium to full body, high tannin, wonderful sweetness, massive richness on the mid-palate, and abundant power, density, and ripeness. It is clearly the finest Lynch Bages since the 1989 and 1990."
(Robert M. Parker, Jr., robertparker.com)
95/100 Decanter
"Deep plum in colour, holding its Pauillac character perfectly at 25 years old, opening up to show cedar, pencil shavings, tobacco, graphite, cassis and touches of raspberry purée. This is very much in the drinking window, with waves of camphor, charcoal, woodsmoke and tobacco adding complexity and interest. 2% Petit Verdot completes the blend."
(decanter.com)
Château Lynch-Bages (Pauillac)
"Die Ära der Cazes beginnt 1933. Der damalige Besitzer General de Vial übergibt dem Metzger Jean-Charles Cazes das heute 90 ha grosse Weingut Lynch-Bages in Pacht. Die erste Ernte kauft das Weinhandelshaus Cruse für einen lächerlichen Preis. Einen anderen Käufer konnte man nicht finden. Durch die gute Qualität ein Jahr später (1934) kommt erstmals etwas Geld in die Châteaukasse. 1938 kauft Jean-Charles das Weingut. Während dem Krieg wird Sohn André, der auf dem Weingut kräftig mitgeholfen hatte, in Deutschland inhaftiert. Auf Lynch Bages fehlen Arbeiter, die Reben verkommen, Krankheiten machen sich in den Weinbergen breit. Die Qualitäten schwanken extrem. Nach dem Krieg kehrt Sohn André zurück, aber das Einkommen reicht nicht aus, um zwei Familien zu ernähren. Er belebt die 1927 vom Vater ins Leben gerufene Versicherungsgesellschaft wieder und gründet, zusammen mit ein paar Weingutsbesitzer, 1950 die Commanderie du Bontemps mit dem Ziel, Bordeauxweine in aller Welt bekannt zu machen. Während dieser Zeit gehen die Geschäfte auf Lynch-Bages mehr schlecht als recht. Aus Geldmangel verkauft Jean-Charles Cazes die kommende Ernte bereits bei der Blüte im Frühling, also vier, fünf Monate vor der Lese der Trauben. Solche Verkäufe wurden vielerorts praktiziert und wurden als "vente sur souches" bezeichnet. Jean-Charles ermüdete mit zunehmendem Alter und Sohn André musste sich mehr und mehr – nebst seiner Versicherungsagentur in Pauillac – um Lynch-Bages kümmern. Das Weingut befand sich in einem desolaten Zustand. Eines Tages fiel sogar der Dachstock des Stalles auf die Ochsen, die im Weinberg sonst ihre Arbeit verrichteten. Schlechte Ernten zwangen den Besitzer die Jahrgänge 1963, 1965 und 1968 als billige Fassware zu deklassieren. Um das Familienbudget aufzubessern, wurde André ein paar Jahre später Bürgermeister von Pauillac. Sein Sohn Jean-Michel, der in Paris als Ingenieur arbeitete, wurde aufs Weingut zurückbeordert, um 1973 die Regie zu übernehmen. Eine neue Weltwirtschaftskrise rüttelte am finanziellen Fundament des Weingutes. In kleinen Etappen wurden die längst nötigen Installationen und Renovationen getätigt. 1976 stösst Daniel Illose zum mehr und mehr erfolgreichen Team und übernimmt bereits 1978 die technische Leitung. Damit prägt er den stetigen Aufstieg von Lynch-Bages und später auch der AXA-Weingüter. Die Cuviers werden zwischen 1983 und 1986 erneuert, die Gebäude isoliert und dann von 1985 bis 1987 renoviert. 1989 entsteht eine Empfangshalle und ein neuer Barriquenkeller. 1990 erscheint der erste weisse Lynch-Bages auf dem Markt. 1995 wird ein Konzentrator (Verdampfen unter Vakuum) angeschafft, um die Chaptalisation (Aufzuckerung) zu reduzieren. 1998 hat man die 1974 installierten achtzehn Metalltanks durch Stahltanks ersetzt. Am 19. Mai 1998 fand eine denkwürdige Vertikaldegustation auf Lynch-Bages statt. Ich schenkte Jean-Michel Cazes, dem Besitzer von Lynch-Bages von jedem Jahrgang, den ich in meinem Keller hatte eine Flasche und reiste mit einem Dutzend Freunden ins Bordelais. An einem Tag genossen, verkosteten und inhalierten wir mehr als 60 verschiedene Lynch-Bages-Jahrgänge. Unvergesslich! Und wie sieht die Zukunft von Lynch-Bages aus? Rosig – denn der Wein, der vor mehr als 150 Jahren als Cinquième eingestuft wurde, lässt sich heute fast zum Preis eines Deuxième verkaufen...und die Qualität hält locker mit!
(René Gabriel - einflussreichster, deutschsprachiger Weinkritiker)
http://www.lynchbages.com/