93/100 Falstaff
"Mittleres Karmingranat, Granatreflexe, breite Ockerrandaufhellung. Rauchig-würzig unterlegte rotbeerige Frucht, Orangenzesten, ein Hauch von Nougat und Lakritze wie auch von Feigen, Zimt und Zedernholz. Straff, engmaschig, rote Kirschen, lebendiger Säureboden, mineralisch-zitronig im Abgang, wirkt leichtfüßig, animierender, kühler Stil, noch sehr jugendlich und unterentwickelt."
(Tasting: Château Musar Vertikale; Tasted by: Peter Moser, Published on 07.10.2022, falstaff.com)
Overview
"Our expectations for the 2016 harvest were obviously influenced by our thoughts of the adverse weather we experienced in 2015 but we did have a positive start in December 2015, the month providing 130mm of rainfall. This was followed by 360mm in January accompanied by a good deal of snow, providing the soils with much needed moisture and nutrients. February and March proved cold and rainy with a further 300mm of rainfall which was hugely welcomed by the dry terrain. April was warm with an average night temperature of plus 5 degrees Celsius rather than the minus 5 of the year before. May arrived with 45mm of rain, enough to boost the vines and from then on, we began to have higher expectations for this year’s harvest. A sunny June followed with low humidity and in July, we enjoyed an average temperature of 34 degrees throughout the month. This was key in pushing the harvest towards early maturation, faster than any previous year! Cabernet Sauvignon was the first to be harvested on 16th August from silty soils encouraging early ripening. Cinsault followed on the 2nd September with Carignan on the 7th.
Winemaking
Each varietal was fermented with natural yeasts in concrete vats, then aged for 12 months in French oak barrels before blending in February 2019 and bottled without fining or filtration during the summer months of July and August. Fermentation proceeded smoothly, with an average temperature between 27 and 29 in concrete vats. After the various fermentations, our first discovery was the quality of the Cabernet which was outstanding, with a great depth of fruit and concentration. Cinsault was elegant and silky with an explosion of aromas reminding us that this grape is actually our very own Lebanese Pinot. As usual, Carignan showed its quality, benefitting from the warm conditions sacrificing yield though in turn, gaining greater concentration. This is an exceptional grape which truly typifies the terroir of the Bekaa.
Tasting Notes
Our 2016 vintage is deep ruby in colour with high viscosity. Red cherries, plums, carob and figs dominate the nose with a hint of eastern spice. Kirsch and plums follow through to the palate with blackcurrant and chocolate. The tannins are velvety soft and this wine has a lot of depth and fruit concentration with a long finish. The 2016 harvest showed without a doubt, that global warming is causing higher annual temperatures and at the same time, successive years of low rainfall have resulted in drier soils. Clearly, these factors may affect maturation of the grapes as well as the wine-making process but for 2016, with the much needed rainfall and almost perfect climatic conditions, we have high expectations for this vintages’ future for decades to come."
(Chateau Musar)
Das Weingut im aus dem 18. Jahrhundert stammenden Schloss Mzar in der Stadt Ghazir 25 Kilometer nördlich von Beirut im Libanon wurde vom Franzosen Gaston Hochar im Jahre 1930 gegründet. Das Weingut Musar wurde jahrzehntelang vom legendären und sehr sympathischen Serge Hochar geleitet, der leider im Dezember 2014 verstarb. Als Familienbetrieb führen seine Söhnen Gaston (Önologe und Weinmacher) und Marc (Marketing und Finanzen) das Weingut äußerst erfolgreich weiter.
Das Gut wurde 1979 auf der Weinmesse im englischen Bristol schlagartig über Nacht bekannt, als sämtliche Verkoster seinen Rotwein sehr hoch bewerteten. Dies ebnete den Weg für die weiteren großen Erfolge und brachte dem libanesischem Wein zurecht weltweit hohes Ansehen. Im Jahre 1984 wurde Serge Hochar als „Decanter man of the year” vom Magazin Decanter ausgezeichnet.
Chateau Musar steht für höchste Qualität. Man selektioniert das Traubenmaterial schon stark im Weinberg, beschränkt die Erträge der alten Reben auf burgundisches Grand Cru-Niveau (ca. 25hl/ha), lässt die Weine 1,5 bis 2 Jahre in bester französischer Eiche reifen bevor sie nach weiteren 3-4 Jahren Flaschenreife für den Verkauf freigegeben werden.
Für die Rotweine wird, oft auch in gleichen Teilen, Cabernet Sauvignon, Cinsault und Carignan verwendet. Die Vinifikation entspricht der in Bordeaux obwohl das Endprodukt oft mit diesem nicht zu vergleichen ist. Genau das ist das spannende an Ch. Musar.
Mal präsentieren sich die Weine ähnlich einem großartigen Chateauneuf du Pape, mal eher einem hervorragenden Bordeaux, mal weisen sie gar burgundische Züge auf. Je nach Jahrgang und jedes mal jedoch eigenständig und doch typisch Musar.
Das Reifepotenzial ist immens. Ein in 2009 verkosteter 1959er Musar präsentierte sich auf höchstem Niveau und wurde zu einem unvergesslichen Weinerlebnis. Es gibt kaum einen anderen Wein, der sich so eigenständig und unikat präsentiert aber auch polarisiert.
Das gilt nicht nur für die Rotweine sondern auch für den Rosé und Weißwein die beide ebenfalls mit größter Hingabe und in leicht aeroben Stil bereitet werden.
Nicht zu vergessen ist der kleine Bruder vom Chateau Musar. Er trägt den Namen des Gründers (Hochar) mit dem Untertitel "Pere et Fils", denn seit der Gründung wurde das Zepter stets an den oder die Söhne weitergegeben. Hierbei handelt es sich nicht im klassischen Sinne um einen Zweitwein. Dieser ausgezeichnete Rotwein wird aus einer Einzellage mit über 50 Jahre alten Rebstöcken bereitet. Stylistisch erinnert er an die nördliche Rhone (vielleicht Cornas oder Saint Joseph) und etwas, mit seinen Kräuteraromen, an den Süden Frankreichs. Aber auch beim Hochar gilt: Er ist ebenfalls typisch Chateau Musar!