Charakteristik: Ein großer Wein aus einer großen Lage, der dieses Jahr mit hohem Merlotanteil, ideal verbunden mit den autochthonen Sorten Zweigelt und Blaufränkisch auftritt. Tiefdunkel mit schwarzem Kern. In der Nase aristokratisch sinnlich und ein wenig animalisch. Noch etwas robust mit rauchig-würzigen Tönen und Sattelledernoten, unterlegt von reifer Frucht in ihrer vo lsten Vielfalt. Am Gaumen noch ein wenig fordernd, Kirsche, Schokolade und Leder kommen auf. Das Toasting des Holzes schon gut integriert. Im Abgang spektakulär mit großem Potential für die Jahre, die da kommen werden.
Herkunft: 6- bis 25-jährige Rebstöcke in der gleichnamigen Lage Gabarinza, gewachsen auf Paratschernosem aus feinem Lockermaterial/kalkhältigem Kulturrohboden.
Vinifikation: Lese von Hand vom 25. September bis zum 6. Oktober 2005, Selektion im Weingarten, sorgfältige Nachselektion im Weingut am Sortierband, Verarbeitung nach Schwerkraftsprinzip (kein Einsatz von Pumpen), Vergärung in Eichenholz-Gärständer bei 28 bis 32°C, manuelles und pneumatisches Untertauchen der Maische, Maischestandzeit 4 Wochen, Malolaktik im Holzgärständer, 80 % neues Holz, 18 Monate Ausbau, abgefüllt am 6. und 7. August 2007.
"Gebettet auf warmherziger Frucht wie Hagebutte, Blaubeere und, Adstringenz verheißender, Schlehe ist der Gabarinza dennoch ein unumstößlicher Fels in der Brandung. Mit Geduld, Luft und in einem großen Glas führt nach etwas Zeit ein aromatischer Pfad über Waldböden, die mit Moos bewachsen und Herbstlaub bedeckt sind, genau dorthin, wo der Pfeffer wächst. Am Gaumen kommt er zu seiner vollen Geltung. Gabarinza ist stoffig, kraftvoll und fleischig; dies allerdings definiert statt pompös und dadurch mit sich selbst im Reinen; nicht zuletzt dank der eingefangenen Frische des Jahrgangs 2016. Seine Gerbstoffe gleichen in ihrer Engmaschigkeit und Exaktheit den Meisterstücken persischer Teppichknüpfung. Bloß, dass bei all der Dichte und Zierde dieser Teppich tatsächlich ein fliegender ist, der sich gekonnt der Schwerkraft widersetzt. Um diesem Wein gänzlich gerecht zu werden, lässt man vorerst die ungeduldigen Finger vom Korkenzieher. Oder, besser noch, deckt sich ein mit der entsprechend ausreichenden Menge an Flaschen."
(Weingut Heinrich)