89/100 PP
"The second wine of Cos d\'Estournel, the excellent, fruit-driven Les Pagodes de Cos possesses a dark ruby/purple color, sweet tannin, medium body, and much of the character of its bigger sister, but less tannin and density."
(Robert M. Parker, Jr., robertparker.com)
Château Cos d’Estournel (Saint-Estèphe)
"Eine grosse Ära ging 1998 zu Ende. Bruno Prâts hat seinen Dienst als unermüdlicher Botschafter mit dem Verkauf von Cos d\'Estournel quittiert und lebt nun in der Schweiz. Sein Sohn Jean-Guillaume führt das Zepter nach anfänglichen Schwierigkeiten nunmehr recht erfolgreich. Neuer Besitzer ist der Schweizer Michel Reybier, dem u.a. auch das Hotel La Réserve in Genf gehört. Erstmals seit 1978 soll demnächst wieder kräftig investiert werden. Ein neues Cuvier entsteht und hier sollen auch, nebst Inoxtanks, wieder althergebrachte Betoncuviers Verwendung finden. Der Name des Weingutes stammt aus einer Mischung von colline de cailloux (Hügel mit Kieselsteinen) und vom ersten Besitzer: Louis Caspar d\'Estournel. Das "s" bei Cos wird übrigens ausgesprochen. Der Zweitwein, La Pagode de Cos d\'Estournel ist mit den allerletzten Jahrgängen endlich etwas anspruchsvoller geworden. Die grossen Jahrgänge von Cos gehören zum Feinsten, was St. Estèphe zu bieten hat. Die 100 ha sind mit 70 % Cabernet Sauvignon, 27 % Merlot, 2 % Petit Verdot und 1 % Cabernet Franc bepflanzt.
Cos d\'Estournel: Der erste Deuxième, der bei einer Primeurprobe 20/20 Punkte erreicht!
René: "Grosse Weine sind meistens jene, die sehr spät geerntet wurden?!"
Jean-Guillaume Prâts: "Nicht dieser Cos 2003! Im Gegenteil – wir haben eher früh geerntet, um möglichst viel Säure zu konservieren. Es gibt viele, die mit späten Ernten offensichtlich gewisse Probleme mit zu tiefer Säure hatten."
René: "Dann muss aber das Traubengut früh reif sein?!"
Jean-Guillaume Prâts: "Das ist der Vorteil der besten Terroirs."
René: "Bei sehr reifen Trauben kann man das Maximum aus den Schalen und Kernen herausholen. War dies beim Cos 2003 auch der Fall?"
Jean-Guillaume Prâts: "Das wäre falsch gewesen. Wir haben eine sehr softe Variante gewählt, um an die reichen Gerbstoffe und Beerenaromen heran zu kommen – eine längere Vormazeration und eine möglichst kurze Nachmazeration. Auch die Gärung dazwischen versuchten wir eher kühl zu halten, um die Gerbstoffe nicht auszukochen. Weil sich auch Cabernet-Lots von jüngeren Reben topreif zeigten, konnten wir hier noch mehr Saft herausholen. Denn viele Beeren wiesen eine extrem dicke Haut auf, trugen aber zu wenig Saft in sich."
René: "Somit haben Sie wohl auf den Zusatz von Presswein verzichtet?"
Jean-Guillaume Prâts: "Nein – weil wir nicht alles mit der Gärung ausgelaugt hatten, konnten wir den ersten, frei fliessenden Teil der Presse verwenden. Letztendlich beträgt der Anteil Presswein in der Assemblage fast 10 %."
René: "Wie viele Flaschen Cos gibt es in diesem legendären Jahr?"
Jean-Guillaume Prâts: "Viel weniger als beispielsweise beim Jahrgang 2001, bei welchem 18\'500 Kisten produziert wurden. Weil wir aber 70 % der Gesamternte als Cos klassierten, immerhin gleichviel wie letztes Jahr, nämlich rund 14\'400 Kisten."
Und auch der Cos bleibt heute mit den neuen Jahrgängen auf einem recht hohen Preisniveau. Weil er praktisch auf Premier-Grand-Cru-Niveau liegt, sei ihm dieses Verdikt gewährt."
(René Gabriel - einflussreichster, deutschsprachiger Weinkritiker)
http://www.estournel.com/